Einzelbericht

Valencia test 2022

Heiß auf die Saison: Dominik Vincon sammelt erste Streckenkilometer Rund sieben Wochen vor dem Start der FIM-Endurance World Championship hat der Knitlinger Motorrad-Rennfahrer mit seinem Team LRP Poland ein Testwochenende in Valencia absolviert. Und obwohl das Fazit wegen technischer Schwierigkeiten gemischt ausfällt, freut sich der 30-Jährige auf das erste Rennen in Le Mans. Seinen Körper hat er im Winter dafür in einen Top-Zustand gebracht. Valencia/Knittlingen. Fast fünf Monate lang ist der Motorrad-Rennfahrer Dominik Vincon nun kein Motorrad-Rennen mehr gefahren – doch so langsam neigt sich die Zeit des Wartens dem Ende: Am Ostersamstag, 16. April, startet der Knittlinger mit seinem Team LRP Poland beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans in die neue Saison der Endurance World Championship, also der weltweit hoch-klassigsten Motorrad-Rennserie unter dem Dach der Féderation Internationale de Motocyclisme (FIM). Und der 30-Jährige brennt darauf, dass es bald endlich wieder losgeht. Er habe in der Winterpause viel Zeit in Kraft- und Lauftraining gesteckt und sei somit körperlich in einer absoluten Top-Verfassung, berichtet Vincon knapp sechs Wochen vor dem ersten Wettbewerb. Auch die Verletzung am Arm, die er sich beim Sturz in Portugal im vergangenen Juli zugezogen hatte, belastet ihn nicht mehr. Einen kleinen Vorgeschmack auf die insgesamt fünf geplanten Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft bekamen der 30-Jährige und seine beiden Mitstreiter Kamil Krzemien und Teamchef Bartlomiej Lewandowski am vergangenen Wochenende auf dem Circuit Ricardo Tormo im spanischen Valencia. Dort hatte sich das Team LRP Poland erstmals seit dem Saisonende im Oktober wieder versammelt, um mit dem BMW-Modell S 1000 RR K 67 wieder Rennkilometer zu sammeln. Im Vordergrund standen Tests, um am 16. April optimal vorbereitet ins Geschehen zu starten. ? Vincons Fazit fällt allerdings gemischt aus, was er einerseits am dauerhaften regnerischen Wetter, andererseits an Elektrik-Problemen an einer der drei Rennmaschinen festmacht. Diese sind keineswegs neu, hatten sie doch in der vergangenen WM-Saison schon maßgeblich eine Top-Zehn-Platzierung verhindert. Und das, obwohl man sich mit dem Wechsel des Modells von der K 46 auf die K 67 eigentlich bessere Resultate erhofft hatte. „Wir haben Teil für Teil ausgetauscht“, berichtet Vincon, der selbst ausgebildeter Kraftfahrzeug-Mechatroniker ist. Sogar die erfahrenen Team-Techniker stünden vor einem großen Rätsel, das sie zur Enttäuschung aller bis Sonntag nicht lösen konnten. „Noch haben wir Zeit“, gibt sich der Knittlinger optimistisch, allerdings seien unbedingt weitere Testfahrten nötig, um den Fehler zu finden und auszumerzen. Eine Generalprobe ist zwei Wochen vor dem Start in Le Mans mit dem offiziellen Pre-Test geplant, womöglich werde sich das Team aber bereits vorher noch einmal auf einer Rennstrecke treffen. Dem Testwochenende kann Dominik Vincon trotz der Schwierigkeiten auch positive Eindrücke abgewinnen. „Wir haben fünf hochmotivierte neue Mechaniker, die gerade durch die technischen Probleme gelernt haben, unter Druck zu arbeiten.“ Auch im Rennen später müsse alles schnell gehen, da sei das eine gute Übung gewesen. Außerdem ging es für den Sportler und seine Kollegen vor allem darum, nach der Winterpause Fahrzeit zu bekommen. „Insbesondere am Freitag, als wir noch keine Schwierigkeiten hatten, war ich drei, vier Stunden auf der nassen Strecke.“ Dass es geregnet habe, sei insofern gut gewesen, weil es Trainingsfahrten bei Nässe nicht allzu oft gebe. Auch wenn in Valencia nicht alles perfekt gelaufen ist – Dominik Vincon freut sich riesig auf die Rennen der kommenden WM und hofft, dass wie vor der Corona-Pandemie wieder Tausende Motorsport-Fans an den Strecken für Gänsehautatmosphäre sorgen. Nach dem Wettstreit in Le Mans geht es am 4. Juni mit dem nächsten 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa weiter, am 7. August drehen die Rennfahrer dann in Suzuka (Japan) acht Stunden lang ihre Runden und am 17. September geht es beim Bol d‘Or (Frankreich) um die besten Zeiten. Den fünften und letzten Termin hat die FIM bisher noch nicht bekanntgegeben.

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